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Heimatblätter 2022
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- Veröffentlicht am Mittwoch, 29. Dezember 2021 13:32
Als erneut wichtige Bereicherung der aktuellen regionalgeschichtlichen Literatur sind soeben die „Heimatblätter“ in der Ausgabe für 2022, herausgegeben vom Heimat- und Geschichtsverein „Goldene Aue“ e.V., im Verlag Rockstuhl in Bad Langensalza erschienen. Erneut werden, diesmal auf 94 Seiten und illustriert mit 50 vor allem farbigen Abbildungen (Fotos, Dokumente und Landkarten), ausgewählte historische Themen aus der Region um den Kyffhäuser, der Goldenen Aue und dem Südharz publiziert, wobei sich die zeitliche Bandbreite diesmal von der Urgeschichte bis ins 20. Jahrhundert erstreckt. Von der Titelseite grüßt die von 1868 bis 1873 errichtete neugotische Trinitatis-Kirche in Roßla mit ihrem 68 Meter hohen Turm. - Der Leitartikel „Die Speckseite von Edersleben“, beigesteuert von Andreas Schmölling vom befreundeten Heimatverein ARATORA in Artern, behandelt einen vorgeschichtlichen, leider längst verschwundenen Menhir sowie seinen bis in das späte Mittelalter als Rechtsstätte genutzten Standort, weiterhin Sagen und Überlieferungen. Barbara Sieblist aus Questenberg widmet sich danach in „Fourage für Napoleon“ einer Episode aus der Zeit der Befreiungskriege und beschreibt Umstände und Organisierung einer Hilfslieferung aus der Grafschaft Stolberg-Roßla zur Versorgung der französischen Armee im Mai 1813. Eine Lebensskizze des Astronomen und Kometen-Entdeckers Freiherr Wilhelm von Biela aus Roßla brachte Christine Stadel aus Sangerhausen zu Papier. Auf eine Radtour um den Stausee Kelbra nimmt die Leser danach Michael Richter aus Tilleda mit, wobei der Fokus auf zahlreiche kleine und größere historische und naturkundliche Objekte gerichtet ist, die während dieser Fahrt tangiert werden, z. B. Kleindenkmale und alte Bäume. Der längste Artikel in den neuen „Heimatblättern“ widmet sich unter dem Titel „Fremde neue Heimat“ der jüngeren Zeitgeschichte seit Ende des Zweiten Weltkrieges und nimmt sich dem 75. Jahrestag der Vertreibung der Deutschen aus dem Sudetenland, aus Schlesien, Pommern und Ostpreußen sowie den deutschen Siedlungsgebieten in Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa an. Der Verfasser Dr. Dirk Fuhrmann aus Kelbra untersucht dort die Vertreibung und Zuwanderung und Neuansiedlung von Vertriebenen in ausgewählten Ortschaften der Goldene Aue bzw. des Südharzes und verschweigt auch nicht deren zuvor erlittenen Ungerechtigkeiten bis hin zu Lynchmorden, die diese Menschen in ihren bisherigen Wohnorten und/oder auf der Flucht erdulden mussten. Hinzu kam, dass die Evakuierten auch in deren neuer Heimat zunächst nicht mit offenen Armen empfangen worden sind und sich dieser Zustand erst allmählich normalisierte. - Ein bebilderter Überblick der umständehalber arg eingeschränkten Vereinsaktivitäten im Jahr 2021 von Sophie Rohland beendet die Broschüre.
Fazit: Erneut haben Autoren, Lektoren und Herausgeber eine abwechslungsreiche und interessante Veröffentlichung auf den Weg gebracht, die sich nahtlos in die bisherigen Veröffentlichungen des Heimat- und Geschichtsvereins „Goldene Aue“ seit 2017 einreiht. - Im Sinne der Ausgewogenheit der Artikellängen innerhalb der Zeitschrift sollte aber vielleicht über eine Beschränkung der Seitenanzahl pro Bericht nachgedacht werden. Dies hätte zur Folge, dass künftig mehr als die aktuell lediglich sechs Aufsätze veröffentlicht werden könnten, und das wäre wiederum für die Leser thematisch noch abwechslungsreicher. Perspektivisch ist die Fortführung dieser Buchreihe deshalb besonders wünschenswert, weil die Region Kyffhäuser, Südharz und Goldene Aue trotz bereits langer Zeit historischer Aufarbeitung noch unendlich viele Themen zu bieten hat, die inhaltlich bzw. noch nicht publizistisch aufgearbeitet worden sind. Interessenten können die „Heimatblätter 2022“ (ISBN: 978-3-95966-609-1) für 9,95 Euro beim Thüringer Literaturversand Rockstuhl in Bad Langensalza https://www.verlag-rockstuhl.de oder im Buchhandel bestellen.
von Andreas Schmölling
Die neuen Heimatblätter 2021 sind da!
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- Veröffentlicht am Donnerstag, 10. Dezember 2020 08:23
Es ist sehr erfreulich, dass die Vereinsmitglieder und Freunde des
Vereins es dieses Jahr geschafft haben, ihre heimatkundliche Forschung über die Goldene Aue fortzusetzen, auch wenn der Zutritt zu den für die Recherche relevanten Institutionen, wie Archiven und Bibliotheken, oftmals eingeschränkt war. Auch für den 5. Band der Schriftenreihe wurden so viele Artikel eingereicht, dass einige Beiträge gekürzt bzw. auf die nächste Ausgabe verschoben werden mussten. In der neuen Ausgabe haben sich unsere Heimatforscher wieder einem breiten Spektrum regionalgeschichtlicher Themen zugewandt.Aus der Zeit der jüngeren Geschichte erwarten uns gleich drei Beiträge. Es werden die Lebensbilder des in Sangerhausen geborenen Malers Paul Behrens und von Johanna Westphal, der Frau des Architekten und Bauleiters des Kaiser-Wilhelm-Denkmals auf dem Kyffhäusergebirge, vorgestellt. Ein weiterer Beitrag zeigt die Geschehnisse während der NS-Zeit in Oberröblingen auf.
Aus der geschichtlichen Neuzeit erfahren wir etwas über den Kupferschieferbergbau in Breitungen sowie anhand von zusammengetragenen Abhandlungen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert Wissenswertes über den Bauerngraben bei Breitungen.
Ein Beitrag beschäftigt sich mit der Unterdrückung der Einwohner von Bösenrode im 18. Jahrhundert und wie sie sich dagegen gewehrt haben. Auf der Suche nach der sogenannten „Stolberger Str.“ wird im Teil 2 das Gebiet von Sangerhausen bis Stolberg genauer betrachtet.
Aus dem Frühmittelalter wird über das neu entdeckte Gräberfeld von Brücken aus der Zeit um 500 n. Chr. informiert. Außerdem ist eine Rundwanderung mit historischem Bezug um das Dorf Rotha im Südharz beschrieben. Wie jedes Jahr gibt es einen Rückblick über unsere Vereinsaktivitäten aus dem Jahr 2020.
Die Schriftenreihe ist in jedem Buchladen, beim Online-Händler oder direkt beim Verlag Rockstuhl in Bad Langensalza unter der ISBN 978-3-95966-539-1 für 9,95 € erhältlich.
Den 2000. Wanderfreund begrüßt
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- Veröffentlicht am Sonntag, 27. Oktober 2019 20:40
Sommertour „Rund um Rotha“
Gleich zwei große Überraschungen hielt die Sommertour „Rund um Rotha“ der Veranstaltungsreihe „Geschichte erleben im Biosphärenreservat“ bereit. Christiane Funkel, Leiterin der Verwaltung des Biosphärenreservats konnte den 2000sten Teilnehmer begrüßen. Unter dem Beifall der zahlreichen Wanderfreunde überreichte sie Jürgen Schmidt aus Sangerhausen ein kleines Präsent. Schmidt nahm schon des Öfteren an den Wanderungen „Geschichte erleben im Biosphärenreservat“ teil und freut sich, auf diese Weise die Heimat und ihre Geschichte näher kennenzulernen. Zur Einstimmung auf das kommende Halbjahr bekam er auch als einer der ersten Personen den neuen Veranstaltungskalender des Biosphärenreservats überreicht. Die zweite Überraschung war die hohe Teilnehmerzahl trotz sommerlicher Temperaturen. „Die Mühen der Vorbereitung haben sich gelohnt“ resümierten die Organisatoren Heidrun Becker vom Heimatverein Rotha, Jürgen Pichl vom Heimat- und Geschichtsverein „Goldene Aue“ und Christiane Funkel.
Zahlreichen Wanderfreunden war die Region um Rotha noch unbekannt. Dabei hat sie landschaftlich viele Reize zu bieten. Offenlandbereiche wechseln mit Wald und kleinen Bachläufen ab. Zwischen den Ortschaften gibt es noch die alten Verbindungswege, die so gern zum Wandern einladen. Dazu kommen die schönen Fernsichten von den Höhen. Rotha ist bekannt geworden durch seine Käsemänner. Sie bringen seit Jahrhunderten jedes Jahr zu Pfingsten zum Questenfest traditionell ein Brot und vier Käse nach Questenberg und überreichen die Naturalien an den Ortsbürgermeister. Der Weg dorthin wird zu Fuß zurückgelegt, auf dem sogenannten „Käsemannstieg“. Bernd Ungefroren gehört zu den Rothaer Bürgern, die diese Aufgabe schon mehrfach erfüllt haben. Er betreut aber auch die kleine Dorfkirche St. Juliana. So gehörte ein kurzer Besuch der Kirche vor dem Start in die Rothaer Flur selbstverständlich zum Programm. Jürgen Pichl erklärte unterwegs an mehreren Station die Landschaft mit ihren Flurnamen und die frühere Nutzung. „In Paßbruch gab es früher einen Klosterhof, eine Wirtschaftseinrichtung eines Klosters“, sagte er. „Um welches Kloster und welchen Orden es sich gehandelt hat, ist nicht mehr bekannt. Vermutlich war es das Kloster in Ballenstedt.“ Vielleicht sind die Reste der vier alten Fischteiche im Paßbrucher Grund auch auf diesen Klosterhof zurück zu führen. Barbara Jödicke wurde in Paßbruch geboren und verbrachte hier ihre Kindheit. Dazu gehörte auch von 1961 bis 1964 der tägliche Schulweg nach Rotha und zurück. „Es war sehr schön“, erinnert sie sich. „Wir waren immer 4 bis 5 Kinder und haben unterwegs natürlich viel gespielt.“
Sogar der Brocken war an diesem Tag vom Rittelsberg aus zu sehen. Dazu kamen die schönen Wolkenformationen bei tiefblauem Himmel.(hno).
Heimatblätter 2019 berichten aus Wallhausens Geschichte
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- Veröffentlicht am Montag, 04. März 2019 14:01
3. Jahresschrift des Heimat- und Geschichtsvereins „Goldene Aue“ erschienen
Wallhausen (hno). Aus der Schriftenreihe „Heimatblätter“ des Heimat- und Geschichtsvereins „Goldene Aue“ liegt jetzt das 3. Heft vor. Acht Autoren veröffentlichen darin sieben Beiträge. Im Mittelpunkt steht der Ort Wallhausen. Jürgen Sander (Sangerhausen) betrachtet von den uralten Wallhäuser Schildzeichen die Tierkreiszeichen aus astronomischer Sicht. Offensichtlich ließ der Amtmann Amhoff bei der Vergabe seine astronomischen Kenntnisse einfließen. Von Heinz Noack ist eine erste Dokumentation über die Wallhäuser Stadtmauer erschienen und Michael Richter lädt zu einer heimatkundlichen Wanderung in und um Wallhausen ein. Sie führt vom Parkplatz am Schloss zunächst durch den Ort und biegt dann auf den Wallhäuser Rundweg zum Kaiser-Otto-Höhenweg ein. Richter stellt an verschiedenen Stationen Objekte aus der Wallhäuser Geschichte vor. Beide Artikel sind mit historischen Fotos illustriert. Nach wie vor werden vom Heimat- und Geschichtsverein alte Bilder mit Ansichten aus der Zeit vor der Bombardierung Wallhausens am 22. Februar 1945 gesucht. Ergänzungen und Hinweise von interessierten Lesern werden gern angenommen. Andreas Schmölling veröffentlicht den ersten Teil seiner recherchierten Geschichte des Braunkohlenbergbaues im Bereich des Hutdeckels, an der heutigen Landesgrenze Sachsen-Anhalt/Thüringen im Großraum Edersleben, Voigtstedt und Borxleben. Kaum vorstellbar das auch hier einmal eine Bergbauregion war. Die oberflächlichen Spuren davon sind heute kaum noch bekannt. Jürgen Pichl hat tief in der Vergangenheit geschürft. Er untersuchte die Spuren der Einquartierung Brandenburgischer Truppen in der Grafschaft Stolberg in den Jahren 1677 und 1678. Manfred Schröter konnte zwei Mittelalterspezialisten aus Magdeburg für die Übersetzung und Erklärung der Kaiserurkunden Otto III. aus dem Jahre 985 gewinnen. Es handelt sich dabei um Michael Belitz und Oliver Schliephacke. Beide Urkunden betreffen Berga und Wallhausen.
Sophie Rohland stellt in einem reich bebilderten Beitrag die Aktivitäten im Vereinsjahr 2018 vor.
Das Heft ist im Verlag Rockstuhl erschienen und kann sowohl dort als auch im Buchhandel bezogen werden und kostet 9,95 Euro.