Den 2000. Wanderfreund begrüßt

Sommertour „Rund um Rotha“

Gleich zwei große Überraschungen hielt die Sommertour „Rund um Rotha“ der Veranstaltungsreihe „Geschichte erleben im Biosphärenreservat“ bereit. Christiane Funkel, Leiterin der Verwaltung des Biosphärenreservats konnte den 2000sten Teilnehmer begrüßen. Unter dem Beifall der zahlreichen Wanderfreunde überreichte sie Jürgen Schmidt aus Sangerhausen ein kleines Präsent. Schmidt nahm schon des Öfteren an den Wanderungen „Geschichte erleben im Biosphärenreservat“ teil und freut sich, auf diese Weise die Heimat und ihre Geschichte näher kennenzulernen. Zur Einstimmung auf das kommende Halbjahr bekam er auch als einer der ersten Personen den neuen Veranstaltungskalender des Biosphärenreservats überreicht. Die zweite Überraschung war die hohe Teilnehmerzahl trotz sommerlicher Temperaturen. „Die Mühen der Vorbereitung haben sich gelohnt“ resümierten die Organisatoren Heidrun Becker vom Heimatverein Rotha, Jürgen Pichl vom Heimat- und Geschichtsverein „Goldene Aue“ und Christiane Funkel.
Zahlreichen Wanderfreunden war die Region um Rotha noch unbekannt. Dabei hat sie landschaftlich viele Reize zu bieten. Offenlandbereiche wechseln mit Wald und kleinen Bachläufen ab. Zwischen den Ortschaften gibt es noch die alten Verbindungswege, die so gern zum Wandern einladen. Dazu kommen die schönen Fernsichten von den Höhen. Rotha ist bekannt geworden durch seine Käsemänner. Sie bringen seit Jahrhunderten jedes Jahr zu Pfingsten zum Questenfest traditionell ein Brot und vier Käse nach Questenberg und überreichen die Naturalien an den Ortsbürgermeister. Der Weg dorthin wird zu Fuß zurückgelegt, auf dem sogenannten „Käsemannstieg“. Bernd Ungefroren gehört zu den Rothaer Bürgern, die diese Aufgabe schon mehrfach erfüllt haben. Er betreut aber auch die kleine Dorfkirche St. Juliana. So gehörte ein kurzer Besuch der Kirche vor dem Start in die Rothaer Flur selbstverständlich zum Programm. Jürgen Pichl erklärte unterwegs an mehreren Station die Landschaft mit ihren Flurnamen und die frühere Nutzung. „In Paßbruch gab es früher einen Klosterhof, eine Wirtschaftseinrichtung eines Klosters“, sagte er. „Um welches Kloster und welchen Orden es sich gehandelt hat, ist nicht mehr bekannt. Vermutlich war es das Kloster in Ballenstedt.“ Vielleicht sind die Reste der vier alten Fischteiche im Paßbrucher Grund auch auf diesen Klosterhof zurück zu führen. Barbara Jödicke wurde in Paßbruch geboren und verbrachte hier ihre Kindheit. Dazu gehörte auch von 1961 bis 1964 der tägliche Schulweg nach Rotha und zurück. „Es war sehr schön“, erinnert sie sich. „Wir waren immer 4 bis 5 Kinder und haben unterwegs natürlich viel gespielt.“
Sogar der Brocken war an diesem Tag vom Rittelsberg aus zu sehen. Dazu kamen die schönen Wolkenformationen bei tiefblauem Himmel.(hno).