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Kelbra (I)

Standort:

An der Straße zum Parkplatz südlich des Helme-Stausees.

GPS: N 51° 25,616', O 11° 0,997'
Karte:
Größe: 73:72:26
Material: Karbonsandstein
Geschichte:

Der Standort ist beim Ausbau der Straße nur geringfügig verändert worden. Vor dem Bau des Stausees und seiner Nebenanlagen wurde der Standort als an der Straße nach Steinthaleben im "Kreuzgebreite", etwa 55m von der Einmündungsstelle der genannten Straße in die Straße Kelbra - Badra entfernt, angegeben. 
Regelmäßiges lateinisches Kreuz mit leicht verbreiterndem Schaft, Verwitterungsspuren am Kopf und Abschlägen an den Armen. Vermutlich spätes 15. / frühes 16. Jahrhundert. Nach Mitteilung des Schulrates a.D. Rasehorn, Kelbra, soll das Kreuz erst in den 1870erJahren an diese Stelle gekommen sein. Es soll aus dem Unterfelde in der Nähe des Steintales herausgepflügt worden sein und vom Rittergutsbesitzer Herrmann an der jetzigen Stelle aufgestellt worden sein. Doch soll hier vorher ein erheblich größeres Steinkreuz gestanden haben. Dieses größere Kreuz soll zwei Nischen gehabt haben und könnte demnach eher ein Bildstock gewesen sein. Es sollte dem Andenken eines Mannes gedient haben, der an dieser Stelle von Zigeunern getötet und in ein Wasserloch am Helme-Aquädukt geworfen worden sein soll. ( Saal  1989)

Sage:

An dieser Stelle wurde einmal ein Mann von Zigeunern totgeschlagen. Die Leiche wurde von ihnen in das Wasserloch am Helme-Aquädukt geworfen. Als die Kelbraer davon erfuhren, wollten sie die Zigeuner verfolgen, aber die waren längst über alle Berge. So konnten sie nur noch das Kreuz für den Toten setzen. ( Saal 1992) 

Westlich Kelbra steht ein Steinkreuz. Du findest es, wenn du der Thaleber Straße 50 Meter folgst, am linken Grabenrande. Das Kreuz, etwa 70 Zentimeter hoch, aus rotem Sandstein gefertigt, ist noch sehr gut erhalten. Das anliegende Feld heißt die Kreuzbreite. Trotzdem lag der Stein vor 25 Jahren (um1900) an einer anderen Stelle. Am Sittendorfer Wege, den heute die Eisenbahn begleitet, mehr nach dem Dorfe zu, stießen die Pflüger immer auf einen harten Gegenstand, den der Besitzer endlich entfernen mußte. Er ließ nachgraben und fand das Steinkreuz, das ganz in die Erde eingesunken und darum verschollen war. Sechs Pferde - so erzählte mir eine Frau, die damals zugegen war - mußten angespannt werden, um den Stein zu heben. Man hat das alte Denkmal glücklicherweise nicht zerschlagen, sondern ihm den sicheren Platz angewiesen, an dem es heute steht. (Winckler 1927)

Quellen und Literatur:

  Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens , 1960, S.52, Nr.267 
  Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle , 1989, S.36 
  Saal, Walter - Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt , 1992 
 Winckler, G. - Der Sagenkranz des Kyffhäusers, Querfurt 1927 
 recherchiert und bebildert von Uwe Exner, Oberröblingen und Uwe Stößel, Saalfeld im Sept. 2006

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