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Allstedt (I - IV)

Standort:

Am Kreuzberg, am Ortsausgang in Richtung Nienstedt / Beyernaumburg.

GPS: N 51° 24.343', O 11° 23.322'
Karte:
Geschichte:

Nordöstlich des ehemaligen Empfangsgebäudes der Eisenbahn, in einer kleinen Anlage auf der nördlichen Straßenseite des Parallelweges zur Bahn, in einer Wegegabel am Rande des sogen. Hornfeldes, das an dieser Stelle überbaut worden ist. 
Durch die neu geschaffene Anlage und ihre Bearbeitung sind die Steine gegenüber der Erstaufnahme, obwohl sie örtlich nicht verändert wurden, um etwa 10cm tiefer in die Erde gekommen. Alle vier Steinkreuze sind innerhalb einer verhältnismäßig kurzen Zeitdauer entstanden, die in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts und in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts liegt. Nach älteren Berichten sollen bis 1815 neun Steinkreuze auf dem Galgenberg gestanden haben, die an hier hingerichtete Anführer oder Teilnehmer des Bauernkrieges erinnern sollten. 1880 erwähnt Größler (Sagen der Grafschaft Mansfeld, Eisleben 1880) noch 6 Kreuze am jetzigen Standort. Er berichtet auch von mitternächtlichem Stöhnen und Geschrei an dieser Stelle. Möglich ist auch, daß ältere Grab- oder Sühnekreuze auf den Gräbern der Hingerichteten aufgestellt worden sind. Liebers (Unsere Steinkreuze - germanische Heiligtümer, 1937) hat offensichtlich die Steine selbst nicht gesehen. (Saal 1989) 

Nahe bei Allstädt auf der Nordseite stehen am Rande des Hornfeldes aus gewöhnlichem Sandstein roh gearbeitet 6 Kreuze, früher sollen 9 dagestanden haben. (Witzschel 1866)

Sage:

1. Man berichtet von mitternächtlichem Stöhnen und Geschrei an dieser Stelle. 
2. Im Ort wird das Steinkreuznest als "Mutter und 2 Kinder" bezeichnet. 
3. Man erzählt von diesen Kreuzen, daß sie warnende Denksteine auf den Grabstätten von neun an diesem Platze wegen Meuterei oder wegen Theilnahme am Bauernaufruhr hingerichteter Männer seien. (Witzschel 1866)

Quellen und Literatur:

 Witzschel, Dr. August - Die Steinkreuze bei Allstädt, in: Kleine Beiträge zur deutschen Mythologie, Sitten- und Heimatkunde in Sagen und Gebräuchen aus Thüringen, Erster Theil: Sagen aus Thüringen, Wien 1866, S.251, Nr.259 
 Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.52, Nr.255-258 
 Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.34 
 Noack, Heinz - Warnende Steine auf Grabstätten?, in: Mitteldeutsche Zeitung vom 14.02.2008, S.15 
 recherchiert und bebildert von Uwe Exner, Oberröblingen, Aug. 2006

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