Geburtstagstorte zierte ein Grenzstein aus Schokolade

Heimat- und Geschichtsverein „Goldene Aue“ begeht 25-jähriges Jubiläum 

Seit 25 Jahren leisten die Mitglieder des Heimat -und Geschichtsvereins „Goldene Aue" ihren Beitrag zur Erforschung der Geschichte der Region. Aus sieben Gründungsmitgliedern wurden über die Jahre 34. Sollte der Verein zunächst den ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegern eine Heimat geben, kamen im Laufe der Zeit Ortschronisten, Genealogen und Forscher der Eisenbahn- und Industriegeschichte dazu. „Alle unsere Mitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht die Geschichte und Geschichten, vor allem der Orte der Goldenen Aue und des Südharzes zu erfassen und zu bewahren", sagte der Vereinsvorsitzende Manfred Schröter. „Dafür gebührt allen ein großes Dankeschön und Anerkennung."

JubiläumstorteJubiläumstorteSo gab es zur leckeren mit einem Grenzsteinbild geschmückten Geburtstagstorte einen bunten Strauß von Vorträgen. So stellte Enrico Kalb aus Tilleda das jüngste Projekt, die Geo-Radar-Messung in der Sankt Salvator Kirche in Tilleda, vor. Der Familienforscher Ullrich Wilding aus Wiesbaden berichtete über seine Spurensuche zu den Familien Breitrück und Wilding. Hartmut Müller aus Oberröblingen wurde vom Familienforscher zum Chronisten seines Heimatortes. Barbara Sieblist aus Questenberg machte die Anwesenden durch die Geschichte der neuen Glaskunstfenster auf die Questenberger Kirche neugierig. Für den Eisenbahnhistoriker Tommy Pfennig aus Nossen wird das Jahr 2016 besonders arbeitsreich: Da steht das Jubiläum der Kyffhäuserkleinbahn an. Mit einer Wanderausstellung und zahlreichen Vorträgen an den Stationen will er seine Forschungsarbeit krönen. Mit Menschenschicksalen beschäftigen sich Ralf Kowalski (Questenberg), Christine Stadel (Sangerhausen) und Donald Hilbert (Tilleda). Donald Hilbert hatte das Schicksal einer Familie aus Breitenstein zu einem literarischen Werk inspiriert. „Weg der Liebe" erzählt die Geschichte eines Vaters, der seinen im Krieg gefallenen Sohn wieder in die Heimat holt.

Die Vereinsmitglieder forschen nicht nur in Archiven und im stillen Kämmerlein. Von Beginn an gab es geführte Wanderungen, wie die Reihe „Geschichte erleben im Biosphärenreservat" die sich wachsender Beliebtheit erfreuen.

Einen Rückblick über die vergangenen 25 Jahre gibt es nun auch in gedruckter Form. Die Vereinschronik konnte dank finanzieller Unterstützung durch die Sparkasse Mansfeld-Südharz rechtzeitig zum Jubiläum für die Vereinsmitglieder hergestellt werden. Mit einem weiteren finanziellen Geschenk gratulierte Ernst Hofmann. Bereits als Bürgermeister von Wallhausen nahm er 1990 Anteil am Werden und Wachsen des Vereins. Nun würdigte er das Engagement der Mitglieder auch für die Mitgestaltung des Biosphärenreservats.

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Geschichte bewahren und erleben

Der Heimat- und Geschichtsverein „Goldene Aue" wurde am 24. November 1990 in Bennungen gegründet. Forschungsgebiete waren von Anfang an vor allem die Bodendenkmalpflege, die Baudenkmalforschung und die Erfassung und Dokumentation der Kleindenkmale z. B. der Grenzsteine, Steinkreuze, Meilensteine, Wegweisersteine sowie Gedenksteine und Hochwassermarken. Die Erarbeitung von Ortschroniken und einer Materialsammlung zur Geschichte der Kyffhäuser Kleinbahn erfolgten. Durch eine sehr umfangreiche Archivarbeit wurden viele Dokumente bzw. ihr Inhalt vor dem Vergessen bewahrt. Zu Sammlerstücken wurden nicht nur die handgefertigten Exkursionsberichte, sondern auch die Ersttagsbriefe, zum Beispiel zum Jubiläum der Wiedereröffnung der Heimkehle oder zur Einweihung des Kaiser-Otto-Höhenweges. Im Laufe der Jahre wurden in Bennungen, Kelbra, Wallhausen, Dittichenrode, Questenberg, Großleinungen und Rosperwenda die Tage des offenen Denkmals durchgeführt.