Schüler der Klosterschule Ilfeld

Schüler der Klosterschule Ilfeld aus dem ehemaligen Kreis Sangerhausen

Nach der Reformation wurde im Jahre 1545 das von den Honsteiner Grafen gegründete
Prämonstratenser-Kloster Ilfeld durch den letzten Abt Thomas Stange in eine Schule umgewandelt.
Unterstützung erfuhr er hierbei sowohl von den Grafen von Stolberg, die seit 1417 die ehemalige Grafschaft Honstein besaßen und seit dem auch die weltlichen Schutzherren des Klosters waren, als auch von den Doktoren Philipp Melanchton, Martini, John und Platner. Einen entscheidenden Impuls erhielt die Schule von Michael Neander, der 1550 als Lehrer nach Ilfeld kam und dort bis zu seinem Tode im Jahre 1595 wirkte.
Sein Nachfolger als Schulrektor wurde Johannes Cajus.
Im Jahre 1593 waren die Grafen von Hohnstein im Mannesstamm ausgestorben.
Die Grafen von Stolberg stritten sich danach mit den Herzögen von Braunschweig-Wolfenbüttel um das Erbe.
Das Stift Ilfeld, welches bereits seit 1559 von Hannover aus verwaltet wurde, erhielten die Welfen ab dem Jahr 1632 als Exklave zugesprochen.
Als im Dezember 1626 kaiserliche Truppen Honstein besetzten entliess der Rektor Cajus
seine Schüler und begab sich mit etlichen Schuldienern nach Nordhausen.
Gemäss dem Restitutionsedikt von 1629 wurde die Schule unter katholischer Herrschaft für 3 Jahre wieder ein Kloster.
Im Jahre 1633 richtete Cajus nach der Vertreibung der Kaiserlichen durch die Schweden
das evangelische Akademische Gymnasium wieder ein.
Bedingt durch die Kriegsauswirkungen fand aber kein geordneter Schulbetrieb statt.
Erst 1678 wurde die Anstalt mit 8 Schülern wieder eröffnet, blieb aber bis zu einer im Jahre 1707 erfolgten Reorganisation recht bedeutungslos.
Nach Gründung der Georg-August-Universität Göttingen 1737 wurde die Klosterschule Ilfeld zur Vorbereitungsanstalt für diese Hochschule und gewann dadurch an Bedeutung.
Allerdings wurden Einkünfte des Stifts Ilfeld zum Teil nach Göttingen umgelenkt und auch die Leitung der Schule erfolgte zunehmend durch Göttinger Professoren.
Bis 1866 unterstand die Schule als "Königliches Stifts Pädagogigum" dem Königreich Hannover.
Nach der Annexion Hannovers durch Preußen wurde sie geschlossen und im Jahre 1867 als "Preußische Königliche Klosterschule Ilfeld" neu eröffnet.
Von 1934 bis 1944 war die Schule eine "Nationalpolitische Erziehungsanstalt" (Napola).
Im Jahre 1944 wurde der Schulbetrieb eingestellt. Die Gebäude wurden von der Verwaltung des Rüstungsberiebs "Mittelwerk GmbH" belegt.
Nach dem Krieg erfolgte die Nutzung als Krankenhaus der Stadt Nordhausen.
Im Jahre 1993 entstand daraus die "Neanderklinik Harzwald GmbH".

Anhänge:
Diese Datei herunterladen (Klosterschule Ilfeld.pdf)Klosterschule Ilfeld.pdf[ ]134 kB