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Questenberg (II)

Standort:

Vor dem Grundstück Dorfstraße 69 (ehem. Försterei) im südlichen Dorfteil, gegenüber Kreuz I.

Karte:
Größe: 71:66:17
Material: Karbonsandstein
Geschichte:

 [...] Um 1740 befanden sich 4 Steinkreuze an der Försterei. Heute steht nur noch ein lateinisches Kreuz, das so genannte Mordkreuz hier. Ehemals weiter zur Straße stehend wurde es 1954 umgefahren und dann an die Grundstücksmauer zurückversetzt. 
Zwei Kreuze wurden als Grenzsteine an die Grenze des Gemeindewaldes im Streitwinkel aufgestellt. Dort wurde eines 1955 beim Holzrücken zerbrochen. Durch den Bodendenkmalpfleger Alfred Schneider wurden die Teile geborgen. 1979 in der Restaurierungswerkstatt des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle restauriert wurde es 1980 in der Grünfläche gegenüber der Försterei wieder aufgestellt. (Schautafel des Heimat- und Geschichtsverein Goldene Aue e.V.) 

Mordkreuz. Im südlichen Dorfteil, südlich vom Eingang der Försterei, unter einem Haselnußbusch. 1965 wurde es um etwa 2m näher zum Grundstück an die Einfriedungsmauer der Försterei versetzt, wobei es fast 20cm tiefer kam. 
Parallelkantiges lateinisches Kreuz mit Abplatzungen und Verwitterungen. Der südliche Arm ist wesentlich kürzer als der nördliche. Das Kreuz soll durch Fahrzeuge, vor allem im Winter, mehrfach beschädigt worden sein, seine ursprüngliche Gesamthöhe soll etwa 150cm betragen haben. Karbonsandstein. 70cm:66cm:17cm. 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. 
Noch um 1740 befanden sich vier Kreuze schräg gegenüber der Försterei auf dem rechten Ufer der Nasse an einem kleinen Hügel. 
Am 2. September 1873 (Sedanstag) stieß ein junger Mann ein nicht losgehendes Gewehr so heftig auf dem Steinkreuz auf, daß es explodierte und ein in der Nähe stehendes junges Mädchen, Anna Tolle, durch ein in die Stirn dringendes Eisenstück tödlich verletzt wurde. (Saal 1989)

Sage:

1. Der Erzählung nach sollten hier ein schwedischer Rittmeister mit seinen drei Bedienten, die bei einem Überfall ihr Leben verloren, begraben liegen. 
2. 1950 wurde von dieser Stelle berichtet, daß hier zwei schwedische Offiziere begraben liegen.

Quellen und Literatur:

 Kunze, W. - Von Steinkreuzen in Feld und Wald, in: Germanien. Blätter für Freunde der germanischen Vorgeschichte, Heft 10, 1935, S.291-292 
 Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.52, Nr.268 
 Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.37 
 Karstwanderweg.de 
 Schautafel des Heimat- und Geschichtsverein Goldene Aue e.V. 
 recherchiert und bebildert von Uwe Exner, Oberröblingen, Aug. 2006 
 Ergänzungen von Ute Fuhrmann und Rainer Vogt, Thale

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